Der Burger oder wie die Frikadelle ins Brötchen kam
Die genaue Entwicklung des Wortes „Hamburger“ ist unklar. Sicher ist nur, dass die ersten Buchstaben „Ham“ nichts mit dem englisch sprachigen „Ham“ (= Hinterschinken) zu tun haben.
Wo und wer nun die erste Frikadelle im Brötchen und somit den Start des Hamburgers eingeläutet hat, darüber gibt es viele Vermutungen und Theorien.
Vieles deute darauf hin, dass der Ursprung der Frikadelle in Hamburg zu suchen ist. Als Hafenstadt wurde Hamburg von vielen Seefahrern angefahren, die ihre Essgewohnheiten mit in die Hansestadt brachten. Neben exotischen Speisen aus Fernost wurde vornämlich von baltischen Seeleuten gehacktes, gewürztes Fleisch roh verspeist. Da dies nicht ganz der Geschmack der Hanseaten war brieten sie das Fleisch in Fett - die Frikadelle war geboren. in einem amerikanischen Kochbuch von 1891 wird die Urfrikadelle als "Hamburger Steak" bezeichnet.
Wie kam jetzt aber die Frikadelle ins Brötchen?
Auch hier gibt es mehrere Theorien. Als Startpunkt vieler auswanderwilliger Europäer war auch hier der Hamburger Hafen von dem die Überseelinien in Richtung der „Neuen Welt“ in See stachen. Die Verpflegung auf den Schiffen war einfach und meistens an die regionale Küche angelehnt. Als Ursprung des Burgers kommt ein klassisches Hamburger Gericht in Frage, dass „Rundstück warm“ eine Scheibe Schweinebraten mit zwei Brötchenhälften und etwas Sauce. Um die Kosten für die teuren Plätze in den Speisesälen zu sparen, wurde auf die Sauce verzichtet und dass Brötchen einfach zusammengeklappt.
Der erste Schritt zum Burger war geschaffen.
Wer nun den ersten „richtigen“ Burger erschuf ist weitaus schwieriger zu beantworten, denn hierzu gibt es eben so viele Geschichte wie es Variationen des Burgers gibt.
Unter den Top 10 der Geschichten zur Erfindung des Burgers befinden sich folgende auf den vordersten Rängen.
Der junge Charlie Nagreen (damals 15 Jahre auch Hamburger Charlie genannt) soll der Überlieferrung 1885 nach seine Lebensunterhalt auf Jahrmärkten rund um Seymore(Wisconsin) mit dem Verkauf von Frikadellen bestritten haben. Nachdem sich seine Kundschaft mehrfach beschwerte, sie würden durch die Frikadellen fettige Hände bekommen, kam Charlie auf die Idee seine Frikadellen zwischen zwei Sandwiches zu legen, dies wurde per Gesetz in Wisconsins beschlossen. Der Gouverneur von Oklahoma beschloss demgegenüber 1995, dass Oscar Bilby in Tulsa 1891 erstmals Hamburger verkauft habe
Eine andere Theorie geht davon aus, dass die Bezeichnung 1885 auf einem Jahrmarkt im Erie County nahe der Stadt Hamburg bei Buffalo im US-Bundesstaat New York entstanden sei. Dort hatten die Menches Brothers einen Imbissstand, auf dem sie wegen eines Engpasses an Hot Pork (Schweinebraten) mit Rindfleisch als Ersatz experimentierten. Ihre Kreation nannten sie entsprechend dem Geburtsort
Hamburger
. Diese Theorie wird vom Staat New York offiziell mit dem Slogan
NEW YORK’S GIFT TO WORLD CUISINE, THE HAMBURGER
verbreitet.
Eine weitere Theorie weist darauf hin, dass in den ersten Jahren der Besiedelung der USA (vor dem Aufbau der Rinderzucht) importiertes Rindfleisch (vornehmlich über den Hamburger Hafen, mit Stangeneis gekühlt) ein Luxusgut war, das Slangwort
Hamburg bezeichnete allgemein Rindfleisch gehobener Qualität; diese sollte also hervorgehoben werden.
Louis’ Lunch, eine seit 1895 bestehende, amerikaweit bekannte Imbissbude im Zentrum von New Haven (261 Crown Street), nimmt für sich in Anspruch, der Erfinder des Hamburgers in seiner heutigen Form gewesen zu sein. Dort wird immer noch der Hamburger in seiner ursprünglichen Art - mit Zwiebeln, Tomaten und Käse, jedoch ohne Senf oder Ketchup - serviert. Louis Lassen, der deutschstämmige Inhaber des Restaurants, habe angeblich um 1900 einem eiligen Gast mit diesen Zutaten belegtes gegrilltes, selbst aus nicht verkauften Steaks hergestelltes Hackfleisch zwischen zwei Toastscheiben serviert. Der Gast war begeistert und eine neue Form des amerikanischen Sandwichs war geboren.
Was sagt das Deutsche Gesetz?
In Deutschland ist die Zusammensetzung der Fleischscheibe eines Hamburgers oder Beefburgers in den Leitsätzen des Deutschen Lebensmittelbuches definiert. Sie darf demnach ausschließlich aus grob entsehntem Rindfleisch hergestellt werden und gegebenenfalls Salz und Gewürze enthalten. Weitere Zutaten sind nicht erlaubt Diese Regelung gilt nur für Produkte, die unter den Namen „Hamburger“ oder „Beefburger“ angeboten werden. Varianten mit anderen Namen, z. B. Cheeseburger dürfen durchaus aus Fleisch anderer Tierarten bestehen, oder Zusätze wie Zwiebel, Ei oder Semmelmehl in der Fleischscheibe enthalten.
Quelle: Essen und Geschichte , Wikipedia
Neben den "klassischen" Varianten mit Rinderhack ist der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Neben Pute, Hähnchen, Fisch oder vegetarischen Bratlingen kann es auch wie auf dem Bild gehacktes Gyros sein. Mit frischen Salat, Tzaziki, Tomaten, Zwiebeln und Jalapenos eine "runde Sache" nur "Burger" darf er nicht heißen.
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